Der tägliche Wahnsinn – wie sich die Rushhour des Lebens mit dem zweiten Kind potenziert!

M. fühlt sich nach Geburt bzw. schon während der Schwangerschaft mit ihrem ersten Kind aus der Arbeitswelt ausgestoßen. Ihr ehemaliger Chef ist sehr freundlich und zuvorkommend („Kümmer Dich erst einmal um Dein Kind. Das ist alles nicht so einfach!“), aber ihre Karriere als Wissenschaftlerin scheint erst einmal „auf Eis“. Ihr „Paper“ liegt lange beim Chef und wird erst ein Jahr nach Verteidigung ihrer Promotionsarbeit veröffentlicht. Auch scheitern alle Versuche, sich auf ein Forschungsstipendium zu bewerben. Interessanterweise erhalt M. Ersten einen Rückruf einer Organisation, als sie die Elternzeit durch „Freie Journalistin“ im Lebenslauf ersetzt. Ein Zufall?

Ein großer Schritt: Zwei Jahre USA mit Baby im Gepäck

M.s Mann bekommt das Stipendium. Er hat länger für die Promotion benötigt, die Noten sind gleichrangig. Die Stipendienzusage kein Problem. Da ist ja keine Elternzeit im Lebenslauf.

Ihre Enttäuschung ist offensichtlich. Aber was hilft es sich darüber Gedanken zu machen. M geht als „Spouse“, als „begleitende Ehefrau“ mit in die USA. 

Dort wendet sich das Blatt allerdings schnell. Die USA hat eine ganz andere Sichtweise auf Frau-Kind-Akademikerin, als dies hier (auch heute noch) in Deutschland der Fall ist. Nach 3 Tagen hat die junge Familie eine Nanny, nach drei Wochen hat M. Eine tolle Position an der Harvard University. Zurück nach Deutschland, um ein Arbeitsvisum zu erhalten und dann wieder in die USA … Eine neue Zeit beginnt.

 M. Wird als vollwertige Wissenschaftlerin in der Gruppe akzeptiert. Nach einem halben Jahr wechselt ihr Kind in die Kita „Next door“, kann sogar vom Labor auf den Spielplatz der Kita sehen. Ein Traum. M und ihr Mann teilen sich die Kinderbetreuung 50:50. Ein System aus „ein Partner fängt früh an und holt den Sohn aus der Kita ab“ im Wechsel zu „spät im Labor anfangen und den Sohn in die Kita bringen und dafür etwas länger abends arbeiten“. Das System funktioniert super. Wenn der Kleine krank ist, dann ist Homeoffice für die Chef:innen in den USA kein Problem.
Eine gute entspannte Zeit während der Rushhour of life!

Ein noch größerer Schritt: Wieder zurück nach Deutschland

Nach zwei Jahren in den USA entscheidet sich die Familie wieder nach Deutschland zurück zukehren. Ein Wechsel, der vor allem dem Sohn nicht ganz leicht fällt. Obwohl er zweisprachig aufwächst, vermisst er andere Kinder mit seiner „Muttersprache“ Englisch. Der Kindergarten hat statt der bisher 14 Kinder und zwei Betreuern im Alter von 2 -3 Jahren nun plötzlich doppelt so viele Kinder in einer gemischten Altersklasse von 3 -6 Jahren. Aber nach ein paar Reibereien mit dem neuen System scheint die Welt in Ordnung.

Es hat doch funktioniert: Kind # 2 in der Selbstständigkeit

M. Wagt sich in die Selbstständigkeit. Als Dozentin an der Uni und uninahen Einrichtungen und mit ihrem eigenen Programm. Sie startet gut und da die biologische Uhr nicht ganz so ruhig ist, planen sie und ihr Partner Kind # 2. Relativ gut etabliert als Dozentin wird M. 2006 zum zweiten Mal Mutter. Ihren ersten Auftrag bearbeitet sie 4 Wochen nach der Geburt ihres Sohnes. Sie nimmt auch in den Folgewochen immer wieder Einzeltage an, um weiterhin ein Einkommen als Selbstständige generieren zu können. Nach dem „beruflichen Aus“ nach Sohn #1 findet sie diese Situation aus Flexibilität und Arbeitsaufträgen sehr angenehm, die Kinder und ihr Business zu vereinbaren. Was allerdings nicht gut funktioniert, ist die Kinderbetreuung.

Alles ist anders: Plötzlich tobt der Wahnsinn

Eines kommt zum anderen. Die Freude, Familie und Business vereinbaren zu können, stößt an ihre Grenzen. Die Tagesmutter ist nicht so zuverlässig wie nötig. Einmal holt M. Ihren Sohn in der Wohnung der Tagesmutter ab, die ist aber selbst gar nicht anwesend. Ihr fast erwachsener Sohn hat die Betreuung übernommen. Man versichert M., dass es sich hierbei nur um die letzte Stunde gehandelt habe, die Tagesmutter musste einen wichtigen Arzttermin wahrnehmen. Das ist nicht gut, die Kommunikation sollte so nicht laufen, aber der kleine Sohn fühlt sich wohl und gluckst und freut sich mit der Ersatzbetreuung. Ein anderes Mal holt M. einen völlig durchnässten Sohn bei der Tagesmutter ab. Diese hatte einen längeren Ausflug gemacht und einfach die Windeln vergessen. Ereignisse wie diese häufen sich. M. Nimmt weniger Arbeitsaufträge an und sucht nach einer anderen Betreuung. Diese wird zum August auch möglich. Der kleine Sohn ist noch da 9 Monate alt. Die Kita nimmt das Kind auf. Die Gespräche und Besichtigungen laufen gut. Erleichterung ist angesagt. Dann allerdings gibt die Kita-Leiterin überrascht Rückmeldung, dass das Kind ja noch nicht laufen könne. WTF! Ist bei Kleinkindern mit 9 Monaten auch eher selten der Fall…”Was für ein Wahnsinn!” M. kann nur sprachlos den Kopf schütteln.

Parallel zu diesen Ereignissen ist M.s Mann vermehrt auf Dienstreise. Die Karriere muss vorangetrieben werden. Es geht um die Daueranstellung. Da sagt man nicht nein. Da ist es einfach wichtig, auf Konferenzen zu sprechen oder in wichtigen Sitzungen präsent zu sein. Von Süd-Korea über Boston nach Berlin. In einem Monat ist Ms Mann von 30 Tagen 21 nicht zu Hause. Die Organisation von Familie und eigenem Business liegt aber nun 100% bei M. 

Erschwerend kommt noch der soziale Druck dazu. M. engagiert ihre Mutter oder Schwiegermutter, wenn sie längere Arbeitseinsätze hat und ihr Mann auf Dienstreise ist. Beide Frauen beklagen die Zustände in der Kita. Erzieherinnen, die gelangweilt herumsitzen, während die „Kinder vor Dreck“ erstarren. Eine Belastung, die M. immer mehr zu schaffen macht. Sie versucht die Kinderbetreuung und ihre Aufträge so zu koordinieren, dass sie so wenig wie möglich auf Hilfe der Mutter oder Schwiegermutter angewiesen ist. Gleichzeitig beginnt die Suche nach einer besseren Kita.

Karriere macht in dieser Zeit nur einer und das ist der Mann! Der Plan geht aber in ihrem Fall langfristig auf: Er bekommt die Dauerstelle. Er verhandelt einen Kitaplatz für Sohn #2 mit heraus, Sohn #1 geht inzwischen in die Grundschule und bekommt einen Hortplatz in der gleichen Einrichtung.

Endlich: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf scheint gelungen! Der Wahnsinn hat ein Ende! Oder?

Einmal durchatmen, bitte! Im Burn-out!

M landet nach 2 1/2 Jahren völliger Überlastung im Burn-out. Eine verschleppte Virusinfektion und nicht erkannte Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen zum körperlichen Zusammenbruch. Sie kann 3 Monate nicht arbeiten. Tage ziehen an ihr vorbei, kein Arzt weiß, was sie hat. Der tägliche Wahnsinn geht gerade so weiter bis ein erfahrener Allgemeinarzt, der sich auf alternative Heilmethoden spezialisiert hat, Rat weiß. Die durchgeführte Ernährungsumstellung bringt die Energie wieder zurück. M richtet ihr Business neu aus, gibt die Dozententätigkeit auf und legt den Fokus auf ihr eigenes Angebot. Mit Erfolg. Ihr Business wächst.

Durch den Arbeitsplatzwechsels ihres Mannes, sinkt dessen Reisetätigkeit deutlich. Auch hier wird M. nun entlastet. Die Großeltern ziehen in die Nähe. Es wird einfacher – aber nie einfach!

Wenn Du gerade in der Rushhour des Lebens steckst, dann lade ich Dich herzlich zu meinem Online-Workshop am 25. April ein…

Rushhour des Lebens – Entspannt durch turbulente Zeiten…

Einfach online anmelden! 

Rushhour für alle – einfordern ist eine Daueraufgabe

Obwohl man hier sagen könnte „Ende gut – alles gut“ war dies kein leichter Weg. Auch mit der neuen Stelle des Ehemanns ändert sich die „Vereinbarkeit“ für M nicht von heute auf morgen. Sie muss immer wieder aufs Neue einfordern, wenn sie Unterstützung braucht. Aber sie lernt immer besser klar zu kommunizieren und konsequent zu diesen Forderungen zu stehen.

Rushhour für alle – einbinden der Kinder von Anfang an

M bindet die Kinder von Anfang an mit in die Verantwortung mit ein. So wie es zu den jeweiligen kindlichen Entwicklungsstufen passt. „Quality time“ mit den Kindern findet oft beim gemeinsamen Kochen oder einkaufen statt. Auch Aufgaben wie „Unterlagen schreddern“ sind Aktionen, die ihre Söhne lieben. Je älter die Kinder werden, umso mehr Aufgaben übernehmen sie, entlasten ihre Eltern und wachsen selbst als junge Erwachsene.

Dies ist kein einfacher Schritt, dann Verantwortung übergeben heißt auch Vertrauen darauf, dass es jemand anders die Aufgabe übernehmen kann und das Ergebnis so ok ist, wie es ist. Da sind rosa-verfärbte Unterhosen für Jungs genauso drin wie Kaschmirpulli, die auf Babygröße zusammenschrumpfen.

Rushhour für alle – Ruhezeiten einfordern

Die Rushhour des Lebens gesund und stressfrei zu überstehen ist eine große Aufgabe. Für beide Partner!

Auf den Körper hören, zu registrieren, wann Batterien neu geladen werden müssen, auf die eigene innere Stimme zu vertrauen und zu wissen: Was ist gut, was ist richtig für Dich als Mutter und Businessfrau. Wie lässt sich das mit Dir, deinem Business und Deiner Familie in Einklang bringen?

Heute ist das Familien- und Businessleben von M sehr entspannt – Weg vom täglichen Wahnsinn zu sehr selbstständigen Kindern und einem ruhigen und schönen Familienleben

Rushhour of life – Vereinbarkeit ist KEIN Frauenproblem!

Und doch… diese heiße Phase des Lebens von Ende 20 bis Anfang 40 ist auch im 21. Jahrhundert noch eine Herausforderung. Die gläserne Decke ist ein Symbol für den „Nicht-Aufstieg“ von Frauen. Nur 1/3 aller Führungspositionen sind von Frauen besetzt. Nur 1/3 aller Firmen wird von Frauen gegründet. Und wenn Frau gründet, dann bleibt sie meist als Solopreneurin aktiv. Klein, flexibel, me-myself and I!

Ganz oft endet der Karriereweg mit Geburt des ersten Kindes. Fehlende Strukturen und sozialer Druck führt auch im 21. Jahrhundert vermehrt in eine Teilzeit-Konstellation für die nächsten 10 – 15 Jahre, so lange, bis die Kinder groß genug sind, um alleine zurecht zu kommen und sich Frau dann wieder in den Arbeitsalltag einer Vollzeitkraft zurückmeldet.

Vereinbarkeit ist aber nicht das Problem der Frauen. Es ist das Problem der Gesellschaft und der Frauen.

Der Blickwinkel aus den USA oder aus dem Nachbarland Frankreich auf Frau und Berufstätigkeit zeigt, dass Kind und Karriere durchaus möglich ist. Auch Vorbilder aus Deutschland zeigen dies. Leider viel zu wenige!

Rushhour of life – Vereinbarkeit ist EIN Frauenproblem?

Ist Vereinbarkeit vielleicht doch ein Frauenproblem?

Ein Frauenproblem, weil wir nicht genug einfordern? Ein Frauenproblem, weil Frau sich nicht traut, ihre Ziele und Träume durchzusetzen, sobald ein Kind da ist. 

Sind wir Sklavinnen unserer Emotionen und Hormone?

NEIN!

Übernimm Verantwortung für Dich, für Deine Kinder und für Deine Partnerschaft. Bleibe Du selbst. Als Mutter, als Businessfrau, als Partnerin!

Verantwortung übernehmen in der Rushhour of life!

Rushhour des Lebens – Entspannt durch turbulente Zeiten…

Was heißt das für Dich konkret? Verantwortung übernehmen?

Komm zu meinem Workshop am 25. April 2022 und wir diskutieren über die Rushhour of life und wie Du entspannt durch diese turbulenten Zeiten kommen kannst.

Wie möchtest Du Familie und Karriere parallel voranbringen?

Was hält Dich dabei auf?

Wo sind Deine Grenzen? Was ist für dich ein „No-Go“?

Wie beziehst Du Deinen Partner ein?

Stellst Du Forderungen?

Wie kommunizierst Du deine Situation mit Auftraggebern oder Arbeitgebern?

Diese Fragen können Dir aufzeigen, wie Du die Rushhour of life einfacher gestalten kannst. Sie helfen zu reflektieren und Dir klar zu machen, wo Du in 3 – 5 oder 10 Jahren stehen möchtest?

Gerne stehe ich Dir als Progress Manager zur Seite und bringe gemeinsam mit Dir deine Projekte, Ziele und Träume voran.

Sende mir eine persönliche Nachricht und ich schenke Dir eine Stunde Progress Management!

Terminbuchung für individuelles Progress Consulting

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

7 − drei =