Welche Rollen musst Du spielen? Warum ist das so?
Wir Frauen spielen 1000 Rollen. Das tun wir fast automatisch. Mehr Sorgearbeit, mehr Hausarbeit, weniger Karriere …
Ist das so?
Wie ist das bei Dir? Welche Rollen musst Du spielen?
Deine Rollen – Deine Verantwortung
Der Alltag eines Menschen hängt stark von seiner direkten Umwelt und seinen Aufgabenfeldern ab. Ist eine Familie da, müssen Kinder versorgt werden, ist ein eigenes Business da, dann muss sich Mann oder Frau auch darum täglich kümmern. Da ist viel MUSS und SOLL, wenig DARF und MÖCHTE.
Die Rollen, die zu spielen sind, sind quasi vorgegeben. Die Mehrheit aller Frauen übernimmt die anfallenden Aufgaben so ganz automatisch, funktioniert und tut das nur irgendwie Beste für ihre Umwelt, ihren Arbeitgeber, das laufende Projekt, die Familie, …Meist für alle anderen, aber nicht für sich selbst.
Und dann, wenn Du Dich mal auf die faule Haut legst, dann kommt Deine zynische innere Kritikerin zum Zug und sagt all die Dinge zu Dir, die die Gesellschaft für normal und richtig hält.
Für Dich und die Rollen, die Du spielst, Verantwortung zu übernehmen: Ist das für Dich Priorität #1?
Was wird denn von Dir erwartet?
Ja, was wird denn von Dir erwartet? Das brave Mädchen zu sein. Die Mitarbeiterin, die nicht zu viel fordern sollte? Die Mutter, die nur halbtags arbeiten sollte?
Unsere Gesellschaft hat viele Rollenbilder im kollektiven Gedächtnis gespeichert. Da gibt es einfach Sachen, die macht man so nicht. Nicht als Frau, nicht als Mutter, nicht als Mitarbeiterin, nicht als Partnerin …
Aber wer hat das denn vorgegeben? Wer macht denn diese Regeln? Und gelten die Regeln überhaupt für Dich?
In “Definiere Dich Neu” oder im englischen Original “The Code of the Extraordinary Mind” nennt Autor Vishen Lakhiani diese Regeln “Bullshit Rules”. Ein treffender Begriff, denn ganz oft sind die Regeln, die die Gesellschaft vorgibt im 21. Jahrhundert nicht mehr ganz so sinnvoll. Angefangen bei einer abgeschlossenen Ausbildung. Klar, das schadet nicht – auf keinen Fall. Nur, dass die abgeschlossene Ausbildung noch vor 40 Jahren ausgereicht hat, sein komplettes Arbeitsleben zu bestreiten. Heute ist die Halbwertszeit einer Ausbildung (oder Studiums) weit niedriger. 10 Jahre? Weniger? Lebenslanges und agiles Lernen ist angesagt. Also eher das WIE zu lernen als das WAS.
Genauso ist dies mit anderen Regeln und Rollenbildern, die immer noch in den Köpfen herumgeistern. Vielleicht auch in Deinem. Wenn Du denkst: “Ich würde ja gerne, ABER …” dann sind die Gründe, die dann kommen, oft mit diesen verqueren Rollenbildern und unnötigen Rollenvorgaben verbunden.
Was erwartest Du von Dir?
GANZ WICHTIG: Eine Gesellschaft funktioniert nur, wenn wir uns an bestimmte Regeln halten. Die will ich auch gar nicht ändern. Es geht mir darum zu hinterfragen, was Du an Dir ändern kannst, damit Du das Leben lebst, das Du möchtest.
Also: Was erwartest Du von Dir? Was ist Dir wichtig?
Mir war erst im Nachhinein klar, dass ich viele Dinge einfach gemacht habe, die so in meinem Umfeld nicht “normal” waren. Aber was ist normal? Was ist normal für Dich?
Ich habe auf meinem Weg diverse Erfahrungen gemacht. Und dann ganz bewusst Entscheidungen getroffen. Das war für mich richtig. Ich sage nicht, dass es immer einfach war.
Die Mutterrolle – Die Mutter aller Rollen
Unsere Gesellschaft misst immer noch mit zweierlei Maß. Frauen werden anders beurteilt als Männer. Vor allem, wenn sie gut sichtbar in einer Führungsposition agieren. Kommt die Kombination aus Frau (und das ist nun ganz unabhängig ob Wissenschaftlerin, Businessfrau, Unternehmerin, Mitarbeiterin, …) und Mutter zusammen, potenziert sich die Kritik aus der Gesellschaft. Die Mutterrolle ist gerade in Deutschland mit einem extrem traditionellen Rollenbild verknüpft. Sind in Frankreich 50% Frauen in Führungsposition (Sartorius AG; Vortrag im Rahmen eines Meetings von Frau & Betrieb) völlig normal, so kann Sartorius Deutschland nur ca. 24% weiblicher Führungskräfte vorweisen.
Die Karriere ist mit Geburt des ersten Kindes in diesem Land meist vorbei.
Das muss aber nicht sein, denn wer bestimmt, wie eine “gute Mutter” sein muss oder wie sie auszusehen hat.
Das kannst nur Du alleine für Dich bestimmen, wenn Mutter sein eine der Rollen ist, die Du spielst!
Ganz sicher kannst Du Dir schon vor Schwangerschaft und Geburt klarmachen, wie Du diese Rolle ausfüllen möchtest. Gerade in der Rush-Hour des Lebens, in der in kurzen zeitlichen Abschnitten sehr viel passiert, ist es gut, die eigenen Ideen mit dem Arbeitgeber, dem Partner, den Eltern etc. zu kommunizieren.
Wem muss es gut gehen?
Gerade für Mütter gibt die Gesellschaft eine manchmal sehr verquere Idee vor, was es bedeutet eine gute Mutter zu sein.
Das sollte aber nicht Dein Rollenverständnis bestimmen. Denn die entscheidende Frage ist: Wem muss es gut gehen!
Auf jeden Fall DIR, denn wenn es Dir nicht gut geht, dann leiden all um Dich herum. Dein Partner, Deine Kinder, Deine Kollegen, …
Wichtig ist, dass es Dir und den Menschen, die Dir wichtig sind, gut geht.
Nur Du kannst für Dich Verantwortung übernehmen!
Der erste Schritt ist hierbei immer herauszufinden, was Dir guttut! Nur Du kannst das für Dich wissen. Dann geht es darum, die Freiräume für Dich in Deinem Leben zu erhalten oder zu erschaffen. Auch das kannst nur Du tun.
Du darfst hier für Dich Verantwortung übernehmen. Nimm Dich und Deine Bedürfnisse so ernst, wie die Bedürfnisse all der Menschen um Dich herum, die mit Dir gemeinsam im “Rollenspiel” des Alltags agieren.
Klar zu kommunizieren, wo Deine Grenzen verlaufen ist dabei ein guter Anfang (siehe Verhalten der Familienmitglieder in der gemeinschaftlichen Küche)
100o Rollen? Weg von den Bullshit Rules – Own Your Shit
Welche Rollen Du spielen möchtest, entscheidest Du. Also schau genau hin. Was MUSS, was DARF. Du wirst feststellen, dass vieles gar nicht “in Stein gemeißelt” ist, sondern sehr flexibel verhandelt werden kann.
Lass Dir dabei helfen. Erfolgskeks kann Dir zeigen, wie Du entscheidest, welche Rollen Du spielen möchtest.