Muttersein. Eine Aufgabe, die ihre Herausforderungen hat.

Kann es eine Mutter überhaupt richtig machen?

Laut § 1591 im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) ist die Mutter eines Kindes die Frau, die es geboren hat.

Schon alleine die Tatsache, dass eine Mutter wenigstens ein Kind hat und damit für einen anderen Menschen die Verantwortung trägt, macht das Muttersein zur Herausforderung.

Erwartungen an eine Mutter!

Dann kommen die Erwartungen der Familie hinzu. Angefangen bei der eigenen Mutter. Die hat vielleicht ganz andere Vorstellungen wie Kindererziehung funktioniert, die Schwiegermutter hat im Zweifelsfall noch mal ganz andere Ideen. Unglücklicherweise stehen sich die beiden in Sachen Kindererziehung auch noch mit gegensätzlichen Meinungen gegenüber. Da ist das, was der Lebenspartner sagt und was die eigene Meinung war, ganz schnell vergessen.

Schnell wird klar: Schon innerhalb der Familie ist es schwer, allen Ansprüchen und Vorstellungen gerecht zu werden.

Das in der Gesellschaft geprägte Bild der Mutter ist tief in den Köpfen aller eingebrannt. Eine Mutter ist verantwortungsvoll. Eine Mutter befasst sich selbst mit ihren Kindern. Der Ehemann als Geldverdiener versorgt seine Familie, die Mutter bleibt zu Hause und macht den Haushalt, kümmert sich um die Kinder. Außerdem propagierte sie Gehorsam und Unterordnung unter den Ehemann. Heinrich v. Kleist oder Novalis rühmten diese Frauen für ihre Mütterlichkeit und Tugend.

Ebenso wird Mutterschaft als höchste Erfüllung der Weiblichkeit gepriesen, die Mutter-Kind-Beziehung als die wichtigste Liebesbeziehung. Muttersein wird oftmals als die Essenz der Weiblichkeit, aus der Frauen eine tiefe Befriedigung ziehen könnten, empfunden.

Vorurteile gegenüber einer arbeitenden Mutter

Noch immer gibt es tief sitzende Vorurteile gegenüber berufstätigen Müttern, besonders dann, wenn die Kinder noch recht klein sind. Dass diese „Denke“ immer noch in den bundesdeutschen Köpfen festsitzt, zeigte sich just bei der Nominierung der zweifachen Mutter Anna-Lena Baerbock zur Kanzlerkandidatin der Grünen/Bündnis 90. Bei Männern, die sich auf die gleiche Position bewerben, steht die Frage nach der Kinderschar nicht an. Genauso wenig wird Frau in den USA gefragt, ob sie Kinder hat und wer diese betreut. Das ist Privatsache. Nicht so in Deutschland. Hier werden ganz oft die Fähigkeit von berufstätigen Müttern, ihre Kinder angemessen zu betreuen, bezweifelt! Oft hört man den Begriff “Rabenmutter” im Zusammenhang mit berufstätigen Müttern.

Mittagspause Einladung

Alltag einer Mutter

Und wenn Mutter dann Mutter ist, kommt so viel mehr Organisationskram in den Alltag als zuvor. Kita-Schließzeiten, Routinebesuche beim Kinderarzt, Rückbildung, PEKiP, Babyschwimmen, Abholzeiten, Bringzeiten, Ausfallzeiten auf Arbeit wegen Krankheit der Kinder/des Kindes, mehr Wäsche, regelmäßige Familienzeiten … Die Liste ist endlos. Was darauf meist komplett fehlt: Zeit für die Mutter selbst!

Väter treten in den Hintergrund oder fühlen sich „sicherer“ auf Arbeit als zu Hause, denn wenn sie etwas machen, das kann das ja nur falsch sein… außerdem muss er doch jetzt die Familie allein ernähren, mehr Verantwortung übernehmen… die Rollenverteilung wird klassisch. Die Mutter geht zu Hause in ihrer Einsamkeit verloren oder reibt sich zwischen Arbeit, Kinderterminen und dem Wunsch auf, auch noch die schlanke, durchtrainierte Geliebte ihres Ehemanns zu sein. Wut und Überforderung machen sich breit. Der Glaube, dass es vor den Kindern besser war, das Gefühl beruflich schon nach wenigen Wochen völlig abgehängt zu sein, zu sehen, wie er Karriere macht und sie zum Kinderspielplatz trottelt.

Wie fühlt sich eine Mutter?

Quält dich die ständige Angst, was falsch zu machen, keine gute Mutter zu sein. Wie ist sie denn, die gute Mutter? Fragen jagen durch deinen Kopf und anstatt die Zeit mit deinen Kindern zu genießen, machst du dir Vorwürfe oder versuchst noch ein paar Kunden-Emails zu bearbeiten. Du bist zerrissen zwischen den verschiedenen Aufgaben, Wäschebergen und dir und deiner Umwelt gerecht zu werden.

Keine Energie zu haben mündet in einem reaktiven Zustand. Du entscheidest nicht. Es wird entschieden. Du bist ein Rad im System, da funktionieren muss. Eine Wut entsteht und explodiert in einem kräftigen Familienkrach oder wandelt sich nicht selten in eine Depression. Du ziehst dich zurück, wirst ängstlich. Nicht die erste Ehe wurde geschieden, nicht die erste Partnerschaft hat sich auseinandergelebt, weil gerade in den Phasen mit kleinen Kindern und der oftmals damit einhergehenden Verschiebung von Aufgabenfeldern zwischen den Partnern die zuvor sicher geglaubte Gleichberechtigung verloren geht. „Dann lieber alleinerziehend“, sagte mir mal eine Freundin. „Ich habe zwei Kinder. Da brauche ich nicht noch ein Drittes, auf das ich aufpassen muss.“ Sie meinte damit ihren Mann.

Wo stehst du? Bist du glücklich in deiner Rolle als Mutter? Bist du glücklich mit den verschiedenen Rollen, die du spielen willst oder musst?

Zeit nachzudenken! Gerne lade ich dich zu den Juni-Mittagspausen ein. Lade Deine Batterien wieder auf. Werde Dir bewusst, wo du stehst und wo du stehen möchtest!

Mittagspause Programm

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