März – der Monat der Frau? Vom Equal Care Day zum Gender Care Gap

Equal Care Day, Equal Pay Day, Internationaler Frauentag …

Der März: Ein Monat, in dem Frauen in den Fokus gerückt werden. 

Wenn wir genau hinschauen, dann stellen wir allerdings fest, dass die Dinge ganz schön aus dem Lot sind …

Starten wir mit dem Equal Care Day oder dem Gender Care Gap:

Heute, am 1. März wir dieser Tag begangen. Gerade die Care-Arbeit wird von Frauen übernommen. Die Corona-Pandemie hat dies in den vergangenen zwei Jahren genauso gezeigt wie der Anteil an Frauen, die ihre Arbeitszeit im Beruf für die Pflege von Kindern oder Eltern reduzieren. Ganz schnell sind wir beim Thema „Vereinbarkeit“, das immer noch ein reines Frauenthema zu sein scheint Frauenwirtschaftstage).

Gender Care Gap: Ist Vereinbarkeit immer noch reine Frauensache?

Mit der Care-Arbeit kommt ein dicker “Mental Load“. Eine große emotionale und auch körperliche Belastung geht mit der Arbeit in der heimischen Sorge einher. So sieht die Gesellschaft oftmals überhaupt nicht, wie hoch der Bedarf an Sorge-Arbeit ist, noch dass Frau diese Care-Arbeit übernimmt. Die Sorge-Arbeit bleibt oft unsichtbar!

Gender Care Gap: Unsichtbare Helferinnen

Am heutigen Equal Care Day wird auf die auf mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Care-Arbeit aufmerksam gemacht. Das Engagement, das zumeist von Frauen geleistet wird, bezieht Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit und Ehrenamt mit ein. Frauen wenden pro Tag im Durchschnitt 52,4 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer, so ein Artikel aus 2019 vom BMFSFJ.

Bitte beachten: 2019 war ohne die Belastung durch Home-Office und Home-Schooling!

Gender Care Gap: am größten in Familien mit kleinen Kindern

Der Gender Care Gap variiert übrigens nach Alter und Lebenssituation. Eigentlich ganz logisch …

Schaut man auf die Gruppe der 34-Jährigen, so findet sich in dieser Altersgruppe ein Gender Care Gap von 110,6 %!  Während die Frauen täglich durchschnittlich 5 h 18 min mit Care-Arbeit verbringen, sind die Männer in dieser Altersgruppe nur 2 h 31 Minuten in der Care-Arbeit aktiv.

Diese Phase „Mitte dreißig“ kann auch als Rushhour des Lebens bezeichnet werden. Karriere, Kinder, Haus, … bündeln sich. Zentrale Lebensereignisse und -entscheidungen werden hier getroffen. Und wie andere Untersuchungen zeigen: Es sind die Frauen, die Kinder und Karriere in Vereinbarung bringen. 

Zentrale Lebensereignisse und -entscheidungen werden hier getroffen. Und wie andere Untersuchungen zeigen: Es sind die Frauen, die Kinder und Karriere in Vereinbarung bringen. Ganz oft (%) steigt Frau mit dem ersten Kind aus der Vollzeitbeschäftigung aus und übernimmt oben genannte 5 Stunden 18 Minuten neben ihrem Halbtagsjob!

Und genau das zeigen auch die Daten des BMFSFJ: In Paarhaushalten mit Kindern fällt die meiste Care-Arbeit an! Posten # 1 ist hier die Kinderbetreuung.

Mutter und Vollzeit? Geht das?

An dieser Stelle möchte ich gerne auf den “Mental Load“ zurückkommen, der großen emotionale und auch körperliche Belastung, die Frauen – gerade mit Kindern – vermehrt tragen. Neben der eigentlichen Care-Arbeit steht Frau stark in der Kritik. Das Wort „Rabenmutter“ ist noch genauso im aktiven Sprachgebrauch wie die Unterstellung, dass eine Frau ihre Kinder nicht lieben würde, ja sie grob vernachlässigen würde, wenn sie einer Vollzeit-Berufstätigkeit nachgeht. 

Zuletzt wurde diese Diskussion in der Öffentlichkeit ausgetragen, als es darum ging, ob Annalena Baerbock eine geeignete Kanzlerin sei. 

Jetzt ist sie Außenministerin und sicherlich zeitlich genauso eingebunden. Und es scheint zu funktionieren. Trotzdem wird ihr das „Versagen“ permanent unterstellt. Ein Szenario, das bei männlichen Kollegen deutlich weniger genutzt wird.

Zurück zu meiner Frage: Mutter und Vollzeit – geht das?

Es geht. Ich selbst bin ein Beispiel, dass es funktioniert. Mit zwei kleinen Kindern habe ich mein erstes Business aufgebaut. Mein eigenes Wachstum vor allem zu lernen, dass ich einfordern darf und auch muss, war ein großer Teil davon. Aber auch das Wissen, was mir wichtig ist. Ja, wir (mein Mann und ich) wollten Kinder. Wir gemeinsam. Wir beide lieben unsere jeweiligen Berufe. Das hieß im Umkehrschluss, dass wir beide auch für die Betreuung unserer Kinder sorgen. 

Das war ein Geben und Nehmen. Es gab Phasen, an denen ich mehr Care-Arbeit übernommen habe, aber das Pendel schwang dann genauso wieder zurück und mein Mann hat so manches Wochenende – an dem ich beruflich unterwegs war – die Jungs betreut und genauso seinen Betrag zur Kindererziehung und Haushaltsarbeit geleistet wie ich. 50:50 gilt für alle Bereiche.

Das UND-Prinzip – klar es geht!

Heute nenne ich das Vorgehen, das UND-Prinzip. Es geht! Familie und Beruf, Familie und eigene Firma, Familie und Karriere lässt sich vereinbaren. 

Das UND-Prinzip - Es geht beides!

Das UND-Prinzip beinhaltet verschiedene Stufen:

Wissen, was ich will! Wie will ich leben? Wie sieht meine Vision von Familie-Arbeit-Lebensplan aus?

  • Wo sind meine Grenzen?
  • Welche Kompromisse gehe ich (gerne) ein?
  • Was können wir gemeinsam – zu welchem Preis – erreichen?
  • Respekt! Gegenüber meinem Partner und vor allem mir selbst und meinen Zielen gegenüber!
  • Ongoing Process!
  • Jeder Tag ist eine neue Herausforderung: Flexibel agieren mit dem klaren Ziel im Blick!
  • Priorität & Kompromisse immer wieder hinterfragen

Das UND-Prinzip – Komm ins Gespräch!

Welche Hürden möchtest Du überspringen? Wo steckst Du fest? 

  • Bist Du gerade dabei, deine Firma aufzubauen und denkst über die Familienplanung nach? 
  • Hast Du kleine Kinder und dir wächst gerade alles über den Kopf? 
  • Fehlt Dir eine Vision … ?

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1 Kommentar zu „März – der Monat der Frau? Vom Equal Care Day zum Gender Care Gap“

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